CASTOR-Alarm in Philippsburg
Es ist wieder so weit! Im Herbst, voraussichtlich ab Oktober, sollen wieder CASTOR-Transporte rollen. Während der Transportpause haben die AKWs soviel Atommüll produziert, dass sie nun daran zu ersticken drohen: Wenn die Brennelemente nicht mehr gewechselt werden können, weil die Abklingbecken voll sind, muss abgeschaltet werden.
Die sind doch nicht ganz dicht!
Zwar hat die rot-grüne Bundesregierung im Zuge des „Atomkonsenses" den AKW-Betreibern versprochen, dass kein einziges AKW wegen möglicher Proteste abgeschaltet werden muss und an allen Kraftwerksstandorten Zwischenlagern à la Gorleben beschlossen. Bis diese in etwa fünf Jahren fertiggestellt sind, sollten Transporte nach Ahaus und Gorleben rollen. Dreh- und Angelpunkt beider Konzepte ist der Transport- und Lagerbehälter CASTOR V-19 bzw. V-52. Nachdem es bereits an mehreren Standorten Beladungsprobleme gab, scheiterte das AKW Philippsburg mit der Beladung des ersten Behälters bereits 4 mal wegen Undichtigkeit.
Um für den nächsten Brennelement-Wechsel rechtzeitig Platz im Lagerbecken zu schaffen, bleibt als einziger Ausweg der Abtransport in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Bei den dort verwendeten Transportbehältern (TN13) sind zudem die Anforderungen an die Dichtigkeit wesentlich niedriger.
„nur fünfzig Kilometer nach Frankreich"
So ganz ungelegen kommt dem baden-württembergischen Innenministerium diese Misere ohnehin nicht. Da sich nach den gewaltigen (und gewalttätigen) Polizeieinsätzen in Gorleben 1995,1996 und 1997, 1998 auch der Widerstand am Zwischenlager Ahaus in einem Ausmaß organisiert hatte, der jeden Castor Transport doppelt so teuer (1997 – 110 Mio. DM) werden ließ wie das Zwischenlager, hoffen die Führungsstäbe von Polizei und BGS, die fünfzig Kilometer bis zur deutsch- französischen Grenze ohne größeren Widerstand überwinden zu können.
Doch diese Rechnung ist ohne unseren Widerstand gemacht. Sorgen wir dafür, das es die teuersten 50 km Schienenweg in der Geschichte der Bundesrepublik werden!
Castor stoppen- egal woher – egal wohin!
Obwohl sich der Widerstand gegen Atomtransporte zunächst hauptsächlich an den Zwischenlagerstandorten formierte, gab es von Beginn an Bestrebungen, auch die Transporte in die WAA zu behindern.
Im Rahmen der NiX-mehr Kampagne konnten eine Reihe CASTORen auf ihrem Weg nach La Hague und Sellafield zum Teil stundenlang blockiert werden. Konnten die Betreiber CASTORen zunächst noch an beliebige Güterzüge Richtung Frankreich koppeln, waren sie später gezwungen, Sonderzüge in Begleitung eines BGS-Wagons auf die Reise zu schicken. Die Kampagne gipfelte 1997 in mehrtägige Proteste gegen einen Transport vom AKW Krümel nach La Hague, an denen sich mehrere tausend Menschen beteiligten.
Nach dem 1998 aufgrund der enormen Behälterkontamination erlassenen Transportstopp haben wir nun die Chance, auch WAA-Transporte in einem Maße zu blockieren, wie dies bisher nur bei den Transporten in die Zwischenlager der Fall war.
Unser Widerstand muss grenzenlos sein!
Seit Anbeginn der Anti-AKW-Bewegung war immer klar: Radioaktivität kennt keine Grenze. Ebenso wenig unser Widerstand! Und so leisteten die Anti-AKW-Bewegung schon in den ersten Kämpfen nicht nur gegen das AKWs Whyl (BRD) Widerstand sondern auch gegen das AKW Fessenheim (Frankreich). Es bleibt dabei: sofortige Stillegung aller Atomanlagen –weltweit
Stoppt den WAAhnsinn
Spätestens seit die WAA in Wackersdorf verhindert werden konnte, müssen wir alles daran setzen, auch die Wiederaufbereitung in Sellafield und La Hague zu beenden. Durch das Aus für die Anlage von Wackersdorf, konnte zwar die deutsche Option auf die Bombe eingeschränkt werden, dennoch landet der Großteil des deutschen Atommülls in der Wiederaufbereitung - nun allerdings in La Hague und Sellafield.
Bereits heute liegen die Leukämieraten in der Umgebung von La Hague und Sellafield deutlich höher als im jeweiligen Landesdurchschnitt. Zusammen mit den AktivistInnen aus Frankreich und Großbritannien werden wir diesen WAAhnsinn stoppen. Statt wie Jürgen Trittin und Gerhard Schröder von nationaler Verantwortung zu faseln, wenn es um den Rücktransport des Atommülls aus Frankreich geht, werden wir dafür sorgen dass er gar nicht erst dort hingelangt. Im Internationalen Widerstand ist es unser Anteil, der WAA den Hahn abzudrehen, und schon die Anlieferung von Atommüll zu verhindern.
Wiederaufarbeitungsanlage (WAA)
Mit dem harmlos klingenden Wort „Wiederaufarbeitung" wird die chemische Abtrennung von Uran und Plutonium aus den abgebrannten Brennelementen bezeichnet. Diese Stoffe werden dann teilweise zu Mischoxid (Mox) –Brennelementen verarbeitet und erneut in AKWs eingesetzt.
Doch von Recycling kann keine Rede sein, denn das Atomabfallvolumen steigt durch die aufwendigen Verfahrensschritte um mehr als das 20-fache. Jedes Jahr werden über 200 Mio. Liter radioaktiven Abwassers in die Nordsee und den Atlantik eingeleitet - das sind 97% aller radioaktiven Emissionen in diese Meere. Doch auch die Abgabe von radioaktiven Stoffen in die Luft ist so hoch, dass tote Tauben aus der Umgebung als Atommüll entsorgt werden Müssen. Der vermeintlich „saubere" Betrieb der AKW ist bereits Störfall!
Doch ursprünglich wurden diese Anlagen errichtet, um Plutonium für die Atombombenproduktion bereit zu stellen – und dies tun sie auch heute noch. Allein aus dem „deutschen" Atommüll werden in Frankreich mehr als 7500 Atombomben fertigen lassen. Im Französischen Sprachgebrauch wird die Anlage La Hague daher nicht Wideraufarbeitungsanlage, sondern ehrlicherweise „Plutonium Fabrik" genannt
Kontakte
Arbeitskreis gegen das AKW Philippsburg
c/o Matthias Mauser
Ludwig-Wilhelm-Straße 19
76131 Karlsruhe
anti-atom@t-online.de
http://home.t-online.de/home/anti-atom
Info-Tel. 0721 9663977

Regionalplenum-Hessen Baden
Kranichsteinerstraße 81
64289 Darmstadt
06151 – 712365
kontakt@hessenbadeb.de
www.HessenBaden.de
Aktionsbündnis Castor Widerstand Neckarwestheim
c/o DemoZ, Wilhelmsburgerst. 45/1
75638 Ludwigsburg
anti-akw.neckarwestheim@s.netic.de
www.i-st.net/~buendnis/
X-tausendmal quer-überall
Artillerie-abschaffenstr. 6
27283 Verden
04231 – 957566 /Fax: 04321 – 957565
www.x1000malquer.de/
TAG-X Organisatorisches
X-minus
Aktionsbeginn ist das Wochenende vor dem voraussichtlichen Transporttermin. Nach einer Auftaktkundgebung am Samstag soll von allem das Camp aufgebaut werden. Am Sonntag, 08.Oktober findet ein Sonntagsspaziergang zum AKW statt, Treffpunkt 14:30 Uhr Marktplatz Philippsburg.
Weitere Infos Je mehr unsere Vorbereitungen Gestalt annehmen, desto umfangreicher werden natürlich auch die Informationen. Konkretere Einzelheiten (welche den Umfang dieses Flugblatts sprengen würden) erfahrt ihr über die oben genannten Adressen bzw. Internetseiten.
Geld und Spenden Die ganze Arbeit kostet viel Geld. Welche kann, sollte diese unterstützen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. So könnt ihr für das örtliche Deligiertentreffen oder auch den Sanis, der Camp-Vorbereitung und dem EA Unterstützung zukommen lassen. Spendenkonto: Volksbank Karlsruhe (BLZ 661 900 00) Kto. 66333701 A. Traupe – Koord.kreis Philippsburg